Monat: Oktober 2014

follow up „Wie ich Sir in den Wahnsinn treibe“

der Morgen hat so besch*** eiden angefangen. Wut, Frust, Massen an Tränen.

Dann hab ich mich entschieden das Ganze raus zu schreiben. Siehe hier. Ist allemal besser als es, wie üblich, in mich reinzufressen und weil ich was zur Aufheiterung dringend nötig hatte (und auch schon ewig hier nicht mehr gelesen hatte) hab ich mich mal durch meinen Reader gelesen. Wie üblich waren es mal wieder die Seitenspringerin und Lila die mir dabei geholfen haben mich zu zentrieren und durchzuatmen (teilweise auch anzuregen). Zwischendurch kurz mal aus dem Zimmer um was Kleines zu essen und dabei hab ich dann bemerkt, dass Sir sich schlafen gelegt hat. Ohne mir Bescheid zu sagen.

Das mag jetzt unbedeutend klingen, für mich ist es das aber nicht. Wenn Sir sich zum Mittagsschlaf hinlegt, gibt er mir Bescheid und sagt mir wann ich ihn wecken soll. Häufigerweise steht er zwar schon vorher wieder auf, trotzdem ist es ein mehr oder weniger tägliches Ritual das wichtig ist. Und heute hat er sich einfach hingelegt. Wage erinnerte ich mich, dass er mich gefragt hat ob es für mich besser wär alleine zu sein oder wenn er bei mir ist um meine Schilde wieder aufzuladen. Ich hatte mit allein sein geantwortet, mit der Einschränkung, dass das jetzt keine allgemein gültige Antwort ist. Also versuchte ich mich zu beruhigen. „Er versucht nur dir Raum zu geben um dich aufzuladen. Er ist nicht sauer auf dich.“ Ich war trotzdem enttäuscht. Um mich abzulenken und nicht irgendwo hineinzureden las ich noch ein wenig.

Als er dann aufstand kam er nicht zu mir rein um Bescheid zu sagen (Auch etwas was er immer macht. Selbst wenn wir uns gestritten haben.) und ich kam mir kurz wirklich nutzlos und weggestoßen vor. Und wusste nicht was ich machen soll. „Warum kommt er nicht rein? Bin ich so unwichtig?“ Meine Gedanken kreisten und wieder las ich weiter um mich abzulenken. Nach einer Weile (halbe Stunde? keine Ahnung ich hatte nicht auf die Uhr geschaut) klopfte Sir doch, schaute rein wie um zu sehen wie es mir geht, ich hob die Hand zum Gruß (wusste wirklich nicht was ich sagen soll) er nickte und ging wieder. Karusell der Gefühle. Er war neutral, nicht ablehnend aber trotzdem besorgt. Was meinen Gedanken unterstützte, dass er mir wirklich nur Raum geben will. Ich fühlte mich trotzdem weggeschoben, enttäuscht und wollte Aufmerksamkeit. Um den Frust einzudämmen also weiterlesen. Ein paar der Texte der Seitenspringerin in Zusammenwirkung mit meinen Gedanken brachten dann plötzlich ein Bild in mir hoch. Ich führte mich auf wie ein kleines Mädchen das seinem Papa am Jackenzipfel zupft um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nur das ich nur in meinen Gedanken zupfte. Das plötzliche Verlangen meinen Kopf auf seinen Schoss zu legen, so dass alles wieder gut wird (sehr kindlicher und sehr starker Gedanke in diesem Moment) war so groß und ich zu erschöpft um darüber nachzudenken, dass ich ihm nachkam.

Ohne ein Wort zu sagen ging ich zu ihm, kniete mich vor im hin, legte meinen Kopf auf seinen Schoss und streichelte ihn, wie um ihn zu beschwichtigen. Mir war zwar klar, dass es gar nicht notwendig war, aber ich hatte trotzdem das starke Bedürfniss danach. Seine kraulende Hand in meinem Haar war ein sicheres Zeichen das er mit der Situation klar kommt aber irgendwie war es noch nicht genug für mich. Also ließ ich meine Hand immer weiter in die Mitte wandern und dachte überhaupt nicht nach.

Das ist super selten für mich (bin halt ne Frau) ich analysier immer alles was nur geht, jede Regung, jedes Verlangen das in mir hoch kommt pflücke ich auseinander. Klar das da kaum etwas überlebt oder ich es auslebe. Diesmal hatte ich aber kein Verlangen zu analysieren, konnte alles was ich tat ganz unbeeindruckt (eigentlich das falsche Wort dafür) beobachten und einfach handeln.

Ich merkte dann auch wie Sirs Hände kräftiger über meinen Kopf rieben und wollte wirklich wirklich fragen „Darf ich?“ Da stoppte meine Gelassenheit kurz. „Will ich das wirklich fragen? Will ich mich so erniedrigen?“ aber das Gefühl weitermachen zu wollen war so stark das ich tatsächlich zu ihm hoch schaute und fragte. Was für ein klassischen Bild: Frau/Sub kniet zwischen den Beinen des Sir`s und bittet darum ihn berühren zu dürfen. Sir bejahte und ich machte mich ans Auspacken. Mit ein paar Scherzen über Schwierigkeitsgrade von Gürtel und Knöpfen.

Sehr viel in`s Detail geht ich jetzt nicht, hier gehts ja eher um Sir als um mich. Wenn er das teilen möchte ist das seine Entscheidung. Was mir aber noch wichtig ist: Sir kommt nicht sehr einfach und ist auch der einzige Mann den ich (intim) kenne, der nicht viel für einen Blowjob übrig hat. Das ist wirklich anstrengend und im Nachhinein ist mir auch klar, dass wenn er heute nicht gekommen wär (Spoiler 😉 ) es mich direkt zum morgentlichen Problem zurück geschleudert hätte + der Scham ihn nicht zum Kommen gebracht zu haben. Was ein Glück …

Mit Hand und Mund, viel Lust zu spielen und zu reizen und erstaunlicher Abwesenheit von meinen sonstigen Problemen mit Haaren und Geruch (ist ein generelles Problem) brachte ich Sir zum Kommen. Seine Augen waren leicht gekreuzt als er mich wieder ansah *stolz auf die Schulter klopf* und er war fast so schlecht auf den Beinen unterwegs wie ich. Nur fast weil er noch stehen konnte, ich aber nicht. Meine Beine waren so heftig eingeschlafen das ich nicht in`s Bad laufen konnte.

Ich überlass es eurer Phantasie euch auszumalen wie ich zum Waschbecken kam 😀 Das Ganze endete also mit nem heftigen Lacher (ich bin ja wirklich gut darin über mich selbst zu lachen) und meiner Erleichterung darüber etwas richtig gemacht zu haben.

Das ich diesen Teil jetzt auch noch geschrieben habe, liegt daran, dass ich das Gefühl hatte, dass es wirklich wichtig ist und jetzt wo ich fertig bin merke ich um wieviel leichter ich mich fühle. (Und das obwohl es inzwischen regnet und ganz doof grau draußen ist). Irgendwas richtiges ist passiert, wahrscheinlich werde ich es in den nächsten Tagen verstehen … oder auch nicht.

In diesem Sinne. Beim nächsten Mal mehr. TT

 

Wie ich Sir in den Wahnsinn treibe

Es gibt solche Phasen in denen mir alles zu viel ist, in denen ich keine Entscheidungen treffen kann, weil ich schon alle Kraft darauf verwende nicht um zu kippen. Wenn das was mich überlastet/beschäftigt so heftig um mich/in mir herumwirbelt, dass ich nichts anderes sehen kann.

In solchen Momenten ziehe ich mich zurück, versuche zu ordnen, meine Schilde/mich wieder auf zu laden und wenn beides nicht geht, einfach nur weg zu sein und nicht nachdenken zu müssen. Wenn mir Sir dann eine Entscheidungsfrage stellt bin ich nicht in der Lage zu antworten. Ich weiß nicht was ich will, ich kann ja nichts sehen. Also trifft er die Entscheidung.

Und dann (nicht immer) kommt der Moment in dem ich erkenne, das war es nicht was ich brauchte. Manchmal brauche ich dafür ein paar Stunden, teilweise sogar Tage, manchmal spüre ich sofort die Enttäuschung, die mir ganz unmissverständlich sagt: Das wars nicht! Das ist dann der Moment in dem das richtige Dilemma beginnt. Was mach ich jetzt? Ich hab ihm die Entscheidung überlassen und da er die Entscheidung mit meinem Wohl im Sinn getroffen hat, greife ich ihn doch an wenn ich ihm jetzt sage, dass es falsch war. Außerdem habe ich doch gesagt ich kann nicht sehen was ich will und jetzt sehe ich es plötzlich doch? Das geht so nicht. Also entferne ich mich. Frustriert, wütend, traurig über ihn und mich. Weil er nicht sehen konnte was ich brauchte und weil ich es auch nicht sehen konnte oder wollte und meine Klappe einfach nicht aufbekomme.

Also verkrieche ich mich und wenn Sir bemerkt hat, das etwas bei mir nicht stimmt, dann kommt er hinter mir her und fragt nach. „Warum hab ich das Gefühl das ich etwas falsch gemacht habe?“

„Weil du hast!“ will ich schreien.

„Geh weg! Lass mich in Ruhe!“ will ich schreien.

Aber eigentlich will ich das er mich in den Arm nimmt und alles verjagt was mich quält. Will das er mich hält während ich innerlich und äußerlich um mich schlage und alles zerstören will.

Aber ich bleibe still. Weil er gehen würde. Weil er auf jedes meiner Worte in so einer Situation hört, nur um mich nicht noch weiter zu verletzen. Nur um das was in mir wütet nicht noch zu füttern.

Irgendwann kommt dann der Punkt an dem ich es nicht mehr aushalte, dass er zwar da ist, aber nicht den letzten Schritt macht, den ich bräuchte. „Ich kann dir nicht sagen was ich gerade brauche, weil es dann hohl und bedeutungslos wäre.“ sage ich, schlage ihn damit vor den Kopf und frage mich ganz tief drinnen, warum ist das eigentlich so? Warum fühlt es sich hohl und bedeutungslos an. Warum will ich das es ausschließlich von ihm kommt? Die Antwort fühlt sich arrogant und vermessen an.

Ich will das er mich versteht und weiss wie er mich behandeln muss. Denn wenn er das nicht tut, heisst das dann nicht das ich nicht wichtig genug bin um verstanden zu werden? Heisst das dann nicht das ich zu freakisch bin, so weit weg von seinem Verständniss?

Im Englischen würde man mich als high maintenance bezeichnen. Also treibe ich Sir und mich langsam aber sicher in den Wahnsinn. Sir, weil meine unausgesprochenen Forderungen zu hoch und eben unausgesprochen sind. Mich, weil ich ihm schade und mich dafür hasse.